Michael Sturminger wurde 1963 in Wien geboren, wo er Regie und Drehbuch an der Universität für Musik und darstellende Kunst studierte. Seit 1990 ist er als freier Schauspiel-, Musiktheater- und Filmregisseur sowie als Autor von Theatertexten, Libretti und Drehbüchern tätig. Von 2014 bis 2022 war er Intendant der Sommerspiele Perchtoldsdorf. Von Herbst 2018 bis Juni 2023 lehrte er als Universitätsprofessor für Musiktheaterregie und Dramatische Darstellung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Zu den Stationen seiner Arbeiten gehören das Mariinski-Theater in St. Petersburg, das Nationaltheater Taipeh, die Elbphilharmonie Hamburg, das Theater an der Wien, das Opernhaus Zürich, die Daegu Opera in Süd Korea, das Aalto Theater Essen, das Staatstheater am Gärtnerplatz München, die Wiener Staatsoper, die Volksoper Wien, die Opernhäuser Wiesbaden, Graz und Köln. Michael Sturminger war Gast bei den Osterfestspielen Salzburg, dem Cherry Orchard Festival Moscow, dem Festival Wien Modern, den Schwetzinger Festspielen, bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, dem Prague Spring Festival, White Nights Festival Sankt Petersburg, Sydney Festival, Toronto Festival, dem Grafenegg Festival sowie bei den Bregenzer und Salzburger Festspielen. Seine Salome-Inszenierung am Stadttheater Klagenfurt wurde 2018 als „Beste Gesamtproduktion Oper“ mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis ausgezeichnet.
2006 schrieb er das Libretto zu Bernhard Langs Musiktheater I Hate Mozart und inszenierte die Uraufführung am Theater an der Wien. Für Bernhard Lang schrieb er auch das Libretto zu Reigen (2014 in Schwetzingen uraufgeführt, 2019 bei den Bregenzer Festspielen) und Hiob (Auftrag des Stadttheaters Klagenfurt, UA 2023). Im Auftrag der Bregenzer Festspiele verfasste er das Libretto zu HK Grubers Oper Geschichten aus dem Wiener Wald und übernahm 2014 die Regie der Uraufführung bei den Bregenzer Festspielen und dem Theater an der Wien.
Mit dem Schauspieler John Malkovich arbeitet er seit vielen Jahren zusammen. Zu ihren bisherigen Projekten, die von Sturminger geschrieben und gemeinsam mit Martin Haselböck produziert wurden, zählen The Infernal Comedy, The Giacomo Variations und die Musiktheaterproduktion Just Call Me God, die 2017 in der Elbphilharmonie Hamburg uraufgeführt wurde. Bislang wurden diese drei Projekte in mehr als 90 Städten von Sydney bis Santiago de Chile, von Toronto bis Tiflis und New York aufgeführt. The Infernal Comedy war auch im Sommer 2022 und 2023 wieder auf Tour und wird auch im September 24 in Istanbul, Kristiansand, Kopenhagen und Arhus zu sehen sein.
Casanova Variations, die Kinoversion von The Giacomo Variations, wurde beim Festival von San Sebastian uraufgeführt, bei zahlreichen internationalen Festivals gezeigt und mit zwei Österreichischen Filmpreisen und einer Goldenen Romy ausgezeichnet, der Spielfilm Hurensohn u.a. beim Max-Ophüls Festival. 2008 begleitete Sturminger Cecilia Bartoli mit der Kamera bei den Musikaufnahmen und Recherchen zu ihrem Maria-Album für den Dokumentarfilm Malibran Rediscovered und dem Konzertfilm The Barcelona Concert.
2018 drehte Michael Sturminger den ARD-Fernsehfilm Toulouse nach einem Drehbuch von David Schalko mit Catrin Striebeck und Matthias Brandt in den Hauptrollen. 2020/21 realisierte Sturminger sein von den Salzburger Festspielen inspiriertes Drehbuch zur Komödie Die Unschuldsvermutung in einer ORF/ARD-Spielfilm-Koproduktion mit Ulrich Tukur und Cathrin Striebeck.
Bei den Salzburger Festspielen führte Michael Sturminger 2006 bei Mozarts Il sogno di Scipione erstmals Regie. 2017 zeichnete er bei den Osterfestspielen Salzburg für die Inszenierung von Salvatore Sciarrinos Kammeroper Lohengrin verantwortlich sowie bei den Salzburger Festspielen für die Neuinszenierung des Jedermann. 2018 folgte Giacomo Puccinis Tosca mit Christian Thielemann bei den Osterfestspielen Salzburg – eine Produktion, die im Sommer 2021 mit Anna Netrebko in der Titelrolle bei den Salzburger Festspielen neu einstudiert wurde. Von 2018 bis 2020 überarbeitete Sturminger seine Jedermann-Inszenierung mit Tobias Moretti und zahlreichen neuen Ensemblemitgliedern, im Sommer 2021 folgte eine gänzliche Neuinszenierung mit Lars Eidinger als Jedermann und Verena Altenberger als Buhlschaft. Mit Michael Maertens in der Titelrolle legte Sturminger bei den Salzburger Festspielen 2023 auf Einladung von Markus Hinterhäuser seine dritte, kompromisslos gegenwärtige Neudeutung des Stoffes mit Nicole Heesters, Sarah Viktoria Frick, Anja Plaschg und Valerie Pachner als Buhlschaft und Tod vor.
Beim Dmitri Hvorostovsky Festival in Krasnojarsk (Sibirien) inszenierte Michael Sturminger im Oktober 2021 mit Samuel Dale Johnson und Luca Pisaroni Mozarts Don Giovanni. Im Oktober 2023 folgte mit Salome von Richard Strauss in der Daegu Opera Sturmingers Debut in Süd-Korea. Im April 2024 hat Sturminger in der Oper von Monte-Carlo mit der Uraufführung von Their Master’s Voice ein Musiktheaterprojekt mit John Malkovich und Cecilia Bartoli vorgestellt, das auch beim Festival in Schloss Versailles und im Rahmen des Sommergastspiels der Oper Monaco in der Wiener Staatsoper zu sehen sein wird. In Gärtnerplatztheater München wird Sturminger im Juni 24 seine ursprünglich fürs Prinzregententheater erarbeitete und von der Abendzeitung mit dem Stern für die Beste Münchner Opernproduktion des Jahres 2015 ausgezeichnete Somnabula-Inszenierung zur Aufführung bringen.
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Press
“Onkel Wanja” in Perchtoldsdorf | noen.at 13.12.2018 [online]
Osterfestspiele Salzburg starten mit zwei Neuproduktionen | SN.at [online]
Der Mann für „Jedermann“ | News 16/2017 [PDF]
Ich glaube nicht an eine Hölle“ | Tiroler Tageszeitung [online]
“Ich arbeite gern mit starken Leuten” | Der Standard 22.06.2017 [online]